Modus vom Verfall
2017 – erweitertet sich ständig | Collagen, Konzeptpapiere | Zeichnungen, Fotografien, Texte, Grafiken | Dimensionen 100×100 cm
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Wie kommt der Fehler in die Welt I:
Wie kommt der Fehler in die Welt II:
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Das Wort Modus wird beschrieben mit Regel, Vorschrift, Art und Weise, Methode, Ziel oder Grenze. Der Verfall ist ein Begriff, welcher einen Zustand beschreibt, oder mehr noch den Raum des Überganges von einem Zustand in einen anderen.
Bogomir Ecker
„In seinem bisherigen künstlerischen Werdegang hat sich Martin Lucas Schulze stets mit Phänomenen aus dem Bereich der Naturwissenschaft und mit ihren Behauptungsmechanismen die Welt zu erklären beschäftigt. Ihn interessiert die Bruchstelle zwischen dem empirisch Nachgewiesenen, dem Überprüfbaren und der Lücke, die sich immer ergibt, wenn in der wissenschaftlichen Behauptungskette ein logisches Glied fehlt. Er operiert intuitiv in dieser Lücke. Er versucht diese Leerstelle ausfindig zu machen.
Schon sehr früh als Student, zunächst fasziniert von dem materiellen Prozess der Malerei, entwickelt er die Ahnung, dass in dieser schwer zu benennbaren Lücke nur die Kunst helfen kann. Fasziniert von komplexen Wissens-Systemen, beginnt er einen Arbeitsansatz in dem das Ephemere, das Lexikalische, seine Zettel- und Ideen-Sammlung ihn von einer Versuchsanordnung zur nächsten treibt. Man könnte glauben, das wäre sein Ziel. Dies ist nicht der Fall. Ich bin davon überzeugt, das ihn mehr die beunruhigende Vorstellung treibt, selbst etwas wirklich Komplexes und Fundamentales zu finden. Das er zunächst mit diesem Anspruch scheitern muss, liegt in der Natur der Sache und macht die Sache nur noch sympathischer. Er ist im positivsten Sinne ein Bastler der sich die Welt erklären will.
Aber nicht nur die Betrachtung von Systemen, ihre beruhigende und berührende Schönheit, interessiert ihn, sondern möglicherweise ist er noch mehr an dem Vorgang interessiert wann und wie Systeme zusammenbrechen. Wo könnte sich die Sollbruchstelle befinden?“